Am gestrigen Samstag, den 28. Juli, haben engagierte Menschen die Demonstration „Seebrücke“ auf dem Aachener Marktplatz organisiert.
Nach Angaben der Polizei haben rund 1200 Menschen an der Kundgebung und dem anschließenden Zug durch die Stadt, teilgenommen. In friedlicher Atmosphäre lauschten wir den Rednern aus Initiativen, Vereinen und der Politik. Selbst der Kapitän eines der Rettungsschiffe, sprach auf der Bühne zu den anwesenden Menschen.
Die Teilnehmer verbindet, dass es nicht zur Frage steht, ob ein Menschenleben gerettet werden sollte oder nicht. Passieren Badeunfälle am Rhein oder gerät ein Segelschiff auf der Nordsee in Seenot, sind viele Einsatzkräfte vor Ort um tatkräftig anzupacken und Menschenleben zu retten. Das ist selbstverständlich! Warum aber, sind allein in diesem Jahr rund 1400 Menschen im Mittelmeer ertrunken? Aus welchem Grund erlauben wir uns mit zweierlei Maß zu messen?
Viele politische Interessen sind an das Thema Flüchtlinge geknüpft. Auch Teile der europäischen Bevölkerung lehnen die Rettung von afrikanischen Geflüchteten ab. Wie hängt das zusammen? Wie kommt es zu einer solch unmenschlichen Einstellung?
Ich selber kann mir diese Frage nur mit Angst erklären. Viele Menschen sind in Sorge. Sie haben Angst um ihre Zukunft und ihre soziale Absicherung. Oft geht mit der Angst Unwissenheit bzw mangelnde Bildung einher. So dass die Parolen von populistischen Parteien dazu führen, dass Menschen Ablehnung gegen Geflüchtete empfinden. In den Migranten werden einfache „Schuldige“ gesucht und gefunden, die man für Missstände in unserem Land verantwortlich macht. Dabei schaffen es die Populisten von den eigentlichen Problemen und Ihren Ursache abzulenken.
Es ist wichtig, dass wir auch die Menschen, die opponieren, weil sie in Angst leben, bei der Hand nehmen. Auch sie dürfen nicht ausgegrenzt werden und sollte unser Mitgefühl erfahren. Wir müssen sie über die tatsächlichen Zusammenhänge in unserem Land aufklären, um sie zu mündigen, aufgeklärten Entscheidern in unserer Demokratie zu machen.